DER RICHTIGE NOTRUF
Waren Sie schon mal in der Situation einen Notruf absetzen zu müssen? Wenn ja, erinnern Sie sich bestimmt, dass einem in dieser Situation oft vor Aufregung die notwendigen Informationen entfallen.
Wir helfen Ihnen, sich die notwendigen Informationen besser merken zu können.
Folgende Informationen muss die Rettungsleitstelle bei einem Notruf von Ihnen erhalten.
Diese 5 W-Fragen werden benötigt:
- Wo ist es passiert?
(Ort, Strasse, Hausnummer, Autobahn, Richtung, laufender Kilometer) - Was ist passiert?
(Feuer, Verkehrsunfall, Gefahrgutunfall usw.) - Wie viele Verletzte gibt es?
(ein Verletzter oder mehrere Verletzte, Verletzungsgrad, eingeklemmt) - Wer meldet den Notfall?
(Name, Vorname, Rufnummer für Rückfragen) - Warten Sie auf mögliche Rückfragen
So würde sich ein richtiger Notruf anhören:
„Hallo, ich möchte einen schweren Verkehrsunfall auf der B39 bei Löwenstein melden, an der Kreuzung Richtung Vorhof. Es gibt zwei Verletzte, einer vermutlich schwer verletzt. Eine Person ist im Wagen eingeklemmt und bewusstlos. Es läuft Benzin aus. Mein Name: Hans Mustermann, meine Handynummer lautet:…..“
Allgemein gilt:
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation. Sie brauchen keine Angst vor dem Absetzen des Notrufs haben. Wenn Sie in der Eile vergessen, Informationen anzugeben, werden sie vom Rettungsleitstellenpersonal danach gefragt.
Nach dem Absetzen des Notrufs nehmen Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen vor. Sollte die Unfallstelle noch nicht abgesichert sein, sollten Sie dies umgehend vornehmen, damit kein weiterer Schaden angerichtet werden kann.
Ein Notruf ist grundsätzlich kostenlos – auch über ein Handy oder aus einer Telefonzelle.
Die Notrufnummern 112 und 110 sind in Telefonzellen freigeschaltet. Das heißt, sie können ohne Münzen oder Telefonkarte im Notfall benutzt werden.
Wichtig: Auch mit Handys ohne Guthaben oder fehlendem PIN-Code können Sie einen Notruf absetzen. Auch im europäischen Ausland erreichen Sie über die 112 die nächstgelegene Rettungsleitstelle.
Auch Ihre Kindern sollten das Absetzen eines Notrufes lernen. Allerdings sollten sie Ihren Kindern auch klar machen, dass ein missbräuchlicher Notruf verboten ist und dieser für Sie als Eltern teuer werden kann. Denn „Anrufen und wieder Auflegen“ funktioniert nicht, da Ihre Rufnummer in der Leitstelle immer angezeigt wird. Leider sind immer noch ca. 80% aller eingehender Notrufe Unfug.
Noch ein Tipp:
Speichern Sie die Notrufnummer Ihres Autoclubs – sofern Sie Mitglied sind – in Ihr Handy ein. Der ADAC zum Beispiel hat die Kurzwahl 222222. Auf Autobahnen können Sie auch über die Notrufsäulen um Hilfe bitten. Die Notrufnummer 110/112 sollten sie nur im Notfall anwählen.
Notruf auf der Autobahn
Bei einem Notfall auf der Autobahn werden Sie neben der Fahrtrichtung auch nach dem Kilometerstand gefragt. Diese Information finden Sie auf den kniehohen, blauen Hinweisschildern, die an deutschen Autobahnen am Fahrbahnrand stehen.
Auch ohne Handy können Sie an der Autobahn Hilfe rufen (bei Unfall und Panne). Benutzen Sie dafür die orangen Notrufsäulen. Auf den weißen Leitpfosten befinden sich übrigens kleine schwarze Pfeile, die Ihnen die Richtung zur nächstgelegenen Notrufsäule weisen.
LifeService der Björn Steiger Stiftung
Um noch schneller bei einem Notfall Hilfe zu erhalten bietet die Björn Steiger Stiftung den sogenannten Life Service 112.
Im Notfall zählt jede Sekunde
Viele Notrufe in Deutschland gehen über Handy ein. Häufig sind die Angaben zum Standort ungenau oder sogar falsch.
Wie funktioniert LifeService 112?
LifeService 112 ortet jedes Handy per LBS (Funkzelle des Netzbetreibers). Mit einem Handy, das GPS unterstützt, funktioniert das auf wenige Meter genau. Damit bei Ihrer Rettung nicht unnötig Zeit und Leben verstreicht.
Warum bei LifeService 112 registrieren?
Sie sollten sich registrieren, damit die Leitstelle im Notfall Ihre personenbezogenen Daten, wie z.B. Ihr Geburtsjahr und Ihren Wohnort, einsehen und gegebenenfalls Ihre Angehörigen kontaktieren kann. Des Weiteren ist die Registrierung notwendig, damit Sie eine Notfallakte anlegen können. (Quelle: steiger-Stiftung.de)